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TEDS-Telekom

Effektivität innovativer Projekte der Mathematiklehrerausbildung im Kernfach Mathematik

Zentrales Ziel der von der Deutschen Telekom Stiftung (DTS) geförderten Studie TEDS-Telekom ist die Evaluation der Effektivität des von der DTS geförderten Projekts „Mathematik Neu Denken“ zur Verbesserung der Lehrerbildung an den Universitäten Siegen und Gießen (ab WS 2009/2010 auch Duisburg-Essen, ab WS 2011/2012 auch FU Berlin). Im Mittelpunkt dieses innovativen Projekts stehen die gleich zu Studienbeginn angelegte Integration von Hochschulmathematik und Schulmathematik von einem höheren Standpunkt aus, worunter ein vertieftes inhaltliches Verständnis zentraler schulmathematischer Konzepte gefasst wird, sowie die frühe Integration fachdidaktischer Aspekte in die Lehrerausbildung. Der Ansatz steht in der Tradition von Felix Klein, der die Notwendigkeit der vertieften Einsicht in die Elementarmathematik von einem höheren Standpunkt aus betonte. Der Ansatz wird im Rahmen der Evaluation aus einem externen Blickwinkel auf die erzielten Effekte im Bereich der mathematischen, mathematikdidaktischen und erziehungswissenschaftlichen Kompetenzentwicklung der Studierenden und der Entwicklung der zugehörigen Überzeugungen (beliefs) hin untersucht. Wir greifen dabei zum einen auf einen Vergleich mit Kontrollgruppen an anderen deutschen Universitäten und zum anderen auf Ansätze der IEA-Studie TEDS-M 2008 (vgl. Blömeke, Kaiser & Lehmann, 2010) zur Wirksamkeit der Lehrerausbildung zurück, um spezifische Aussagen über das Innovationspotential der von der DTS geförderten Projekte im Hinblick auf Stärken und Schwächen der deutschen Lehrerausbildung im internationalen Vergleich zu treffen. Die Evaluationsstudie konzentriert sich im Bereich Mathematik und Mathematikdidaktik auf die in den ersten Semestern der Mathematiklehrerausbildung für Gymnasien zentralen Wissensdomänen bzw. die zugehörigen Überzeugungen (beliefs):

  • Universitäres mathematisches Wissen im Bereich Analysis, Lineare Algebra und Analytische Geometrie unter besonderer Berücksichtigung des Ansatzes von Felix Klein;
  • Mathematikdidaktisches Wissen im Bereich Didaktik der Oberstufe;
  • Elementarmathematik vom höheren Standpunkt als Verzahnung dieser beiden Wissensdomänen im Kleinschen Sinne;
  • Berücksichtigung der Überzeugungen (beliefs) zur Mathematik als Wissenschaft und zum Lehren und Lernen von Mathematik.

Des Weiteren wird erziehungswissenschaftliches Wissen als zentraler Baustein für die Ausbildung von Lehrerprofessionswissen erhoben, fokussiert auf handlungsrelevante Aspekte wie Motivation, Klassenführung, Leistungsbeurteilung, Unterrichtsplanung und Umgang mit Heterogenität.

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